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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Trainer
Regina Offline



Beiträge: 200

14.12.2007 07:14
Kursbericht Funktionelle Anatomie Zitat · Antworten
Bei Familie Osterkamp in Wasbek habe ich einen Kurs mit Jörg Bös angeboten.Dieser wurde zur Verlängerung der Trainerlizenz mit 15 UE ausgeschrieben. Der nächste Termin ist der 5/6. April 2008.

Weitere Infos bei Regina

Anbei einen Bericht den Conny Kulik geschrieben hat.

Kursbericht „Funktionelle Anatomie“ 1./2.12.2007 von und mit Jörg Bös

Es begann mit einer Vorstellungsrunde. Es war sehr spannend, zu erfahren, welche Erwartungen von jedem Teilnehmer an den bevorstehenden Kurs gestellt wurden. Auch die Mischung aus Western-, Freizeit-, Wanderreitern sorgte für anregende Beiträge.
Die erste Folie trug die Überschrift „Ethische Grundlagen …“. Wir gingen einmal ganz bewusst alle Punkte durch und diskutierten Meinungen über die Aussagen im Einzelnen. Im Vordergrund stand aber die Verantwortung des Menschen für das Tier und dessen Gesunderhaltung.
Wir hörten gespannt den Ausführungen der Anatomielehre zu. Das Pferd bestand nur noch aus Skelett und Muskeln. Anhand von gezielten Fragen des Trainers arbeiteten wir uns durchs ganze Pferd und das Verständnis für das Zusammenspiel in der Anatomie wuchs. Wir hörten, welche Muskelgruppen besondere Aufmerksamkeit erfahren sollen, damit das Pferd unter dem Reiter einen gesunden Rücken behält.
Auch der Ausflug in die Geschichte berühmter Pferdeausbilder in der klassischen Reitlehre von der Antike ins Mittelalter bis zur Kriegsreiterei brachte viel Gesprächsstoff für anregende Diskussionen. Die näheren Ausführungen über Gewalteinwirkungen am Pferd damaliger Ausbilder und innovative Reitmeister, die gegen diese Methoden gearbeitet haben und mit sanfteren Einwirkungen ihre Ziele durchsetzen konnten, ließen Lehren und Schlüsse für die modernen Reitlehrer und Pferdeausbilder zu. Wiederentdeckte und neue Erkenntnisse lassen sich dazu vereinen, das Pferd so auszubilden, dass es takttreu und losgelassen geritten werden kann. Hierfür ist es erforderlich, das Pferd im relativen Spannungsbogen zu reiten. (Der nächste Kurs wartet schon auf seine Teilnehmer)
Am Nachmittag standen von einigen Teilnehmern vier Pferde unterschiedlicher Rasse und Ausbildungsstand zur Verfügung. Wir schulten unseren Blick für die anatomische Beurteilung der Pferde. Dann folgte eine Vorstellung der Pferde mit Reiter. Kurze Unterrichtssequenzen durch Jörg Bös brachten dem Reiter Fortschritte, Schwachpunkte beim Pferd durch Reiterhand auszugleichen. Ziel ist es auch, mehr mit Gefühl zu reiten, als mechanische Anweisungen auszuführen.
Die anwesenden Westerntrainer diskutierten über die Reitlehre im Westernstil. Sie wollen keine klassische Dressur, überdenken aber die Einbindung der gymnastizierenden Elemente daraus für eine gute Basisausbildung. Wichtig ist den Trainern die Hilfengebung über den losen Zügel, obwohl in den Richtlinien für den Turniersport kein Hinweis zu finden ist, dass das Pferd auf einem Westernturnier am losen Zügel geritten werden muss.
Die Quintessenz des ersten Tages: Die Basisausbildung des Pferdes muss der Gesunderhaltung dienen, und ein losgelassenes, takttreues und motiviertes Pferd hervorbringen, welches dann in jeder Reitweise weiter ausgebildet werden kann.
Der zweite Kurstag ging frisch mit einer kleinen Wiederholung der Kernpunkte des Vortages los. Auch an diesem Tag standen vier Pferde von weiteren Teilnehmern zur Verfügung und wurden wieder nach den erarbeiteten anatomischen Richtlinien beurteilt und dann geritten. Auch hier haben die Ergebnisse überzeugt. Je nach Ausbildungsstand des Pferdes konnte Jörg Bös sich an das im Rücken schwingende Pferd heranarbeiten oder auch Erfolge einzig in der Stellung des Pferdes erzielen. Wichtig ist es ihm, die Reiter und ihr Pferd als Ausbilder dort abzuholen, wo sie gerade angekommen sind und beiden mit Verständnis und Geduld zu einer guten Ausbildung zu verhelfen.
Anhand von DVD Aufnahmen bei Westernturnieren haben wir erneut unser Auge geschult auf Takt, Losgelassenheit und Anlehnung und Bewertungsvorschläge dazu abgegeben und diskutiert.



Resumée:
Wir betrachten die Pferde mit anderen Augen. Jeder Teilnehmer kann seine eigene Konsequenz aus dem Gehörten und Gelernten ziehen. Mancher Trainer will seine Methoden unter den neu gewonnenen Aspekten überarbeiten und verbessern.
Alle sind sich einig, dass mehr an der Basisausbildung von Pferd und Reiter gearbeitet werden muss, unabhängig von der gewählten Reitweise.

Conny Kulik
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